10. Herz-Jesu-Wallfahrt
vom 27. - 29. August 2010
nach
Hall in Tirol
Als die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Herz-Jesu-Verehrung namens „Unio Cor Jesu“ überlegte, was getan werden könne, um gutwillige Christen näher an die Person Jesu heranzuführen und sie wieder mit der Liebe des gottmenschlichen Herzens bekannt zu machen, wurde die Idee geboren, zu einer Wallfahrt zum Herz-Jesu-Heiligtum in Hall einzuladen – ohne zu wissen, dass in den frühen 90er-Jahren der Religionslehrer Manfred Wiedenhorn bereits einen ähnlichen Versuch unternommen hatte. Die Wallfahrt zu Ende August 2001 fand regen Zuspruch und deshalb auch Fortsetzung in den folgenden Jahren, und heuer konnte sie zum 10. Mal durchgeführt werden.
In der Frühe des 27. August brachen zwei Autobusse von Wien auf, Pilger aus Nieder- und Oberösterreich stiegen zu und schufen durch ausgedehntes Beten und Singen zwei „Kapellen auf Rädern“. In Maria Sorg nahe bei Salzburg schloss sich eine Kärntner Gruppe von Wallfahrern der Eucharistiefeier an, ebenso einige Einzelpilger aus dem Land Salzburg. Sie alle werden die Gastfreundschaft der St. Petrus Claver-Schwestern in dankbarer Erinnerung behalten. Wie in den vergangenen Jahren standen dann – nach langer Fahrt – die gemeinsame Vesper in der Haller Basilika und die Kreuzwegandacht in der benachbarten Jesuitenkirche auf dem geistlichen Programm; die Beichtgelegenheit, die bei fünf Priestern gegeben war, wurde erfreulicherweise gut genützt.
Die Pilgermesse am 28. August machte die Idee der „Sternwallfahrt“ sichtbar, denn an ihr nahmen nun auch viele Tiroler und eine große Gruppe aus Vorarlberg teil. Hauptzelebrant war Pfarrer Paul Haider aus dem benachbarten Thaur, der der Wallfahrt von Anfang an viel Wohlwollen und Hilfe entgegengebracht hatte. In seiner Predigt führte er die vielen Gläubigen, die die Basilika füllten, zu drei künstlerischen Darstellungen: Zum Herz-Jesu-Bild in der Bozner Pfarrkirche, zum Herz- Jesu Gemälde im Gotteshaus der Jesuiten in Innsbruck und zur Darstellung Jesu, des Hohen Priesters, in der Basilika selbst. Eindrucksvoll sein Wort vom „Ausgraben“ verschütteter Kostbarkeit, der verloren gegangenen Herzenseinheit mit Jesus Christus. Wie schön war es auch, den Harmonien der „Missa in G“ von Franz Schubert zu folgen, die der Chor und das Orchester der Pfarrer St. Nikolaus unter Hannes Hadwiger darboten, und dies in hoher Qualität!
Einen Höhepunkt erreichte der Wallfahrtstag dann mit der Herz-Jesu-Prozession durch die Haller Innenstadt, an der etwa 250 Personen teilnahmen. Der religiöse Ernst, der über allem lag, war nicht zu übersehen, die Christus-Rufe mit dem oftmals wiederholten „Wir huldigen Dir“ verfehlten nicht den Eindruck auf Touristen und Passanten und so manche Fenster der angrenzenden Häuser öffneten sich, um das Überraschend-Ungewohnte besser in Augenschein nehmen zu können. Die „Speckbacher Schützen“ und eine Bläsergruppe der „Speckbacher Stadtmusik“ halfen mit, dem Bekenntnis zum Herzen Jesu Nachdruck zu verleihen.
Die Ehrensalve auf dem Stiftsplatz, die sühnende Abbitte für die Vernachlässigung alles dessen, was dem Herzen Christi zusteht, das Gebet für die Kirche unseres Landes und das Gelöbnislied „Auf zum Schwure“ vereinte an diesem historisch bedeutsamen Ort die Pilger im Schauen auf das geschmückte Herz-Jesu-Bild in der Mitte: „Wir bitten Dich um Dein Erbarmen!“
Am Abend wurde auch diesmal die traditionelle „Geistliche Konferenz“ in der Basilika gehalten, die dem Thema „Ein Herz und eine Seele“ gewidmet war. Die Einheit Jesu mit seinem Vater findet ihr Abbild in der Einheit Mariens mit ihrem Sohn. Mit dem Completorium, dem kirchlichen Nachtgebet, schloss dieser Pilgertag, und nach der hl. Messe am darauf folgenden Sonntag, zelebriert von P. Stanislaus Leszscynski SCJ, war die Heimreise angesagt. Doch so mancher ließ erkennen, dass er sein Herz in Hall zurück gelassen habe, um dort – gemeinsam mit den „Töchtern des Heiligsten Herzens“, den Hüterinnen des Heiligtums – in der liebenden Anbetung dessen zu verharren, den wir als die Sonne der Gerechtigkeit und als die Sonne unseres Lebens verehren.
Das Herz-Jesu-Kloster in Hall in Tirol
Licht in den Bergen
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